„SUPPPORT YOUR LOCAL GIRL GANG“, Plakat DinA0, 2021, Claudia Christoffel
SUPPPORT YOUR LOCAL GIRL GANG
Claudia Christoffel arbeitet zu gesellschaftspolitischen Themen. Ihre Arbeiten visualisieren Aspekte des Feminismus, Klimawandel und ökonomische Fragen. Dafür verwendet sie unterschiedlichste Materialien: beispielsweise Poster, Lichttransparente, Fotografien und Zeichnungen. Jährlich kuratiert Claudia Christoffel eine Ausstellung mit dem Titel SUPPPORT YOUR LOCAL GIRL GANG. Hierbei ist es ihr ein wichtiges Anliegen, die Sichtbarkeit von Frauen in der Kunst zu erhöhen. Mit wechselnden, zeitgenössischen Künstler*innen zeigt sie Arbeiten zu aktuellen Themen.
In ihrem Plakat greift Claudia Christoffel den Slogan „WE SHOULD ALL BE FEMINISTS“ auf. Zu sehen ist eine Barbie Meermann-Puppe, die ein Plakat mit eben diesem Spruch in ihren Händen hält. Die männliche Meerjungfrau hat eine mit Sternchen geschmückte Schwanzflosse in blau, lila und rosa und soll eigentlich ihre Bestimmung im gender-maingestreamten Kinderzimmer finden. Claudia Christoffel hat den Satz WE SHOULD ALL BE FEMINISTS, der mittlerweile Einzug in die Popkultur gefunden hat, aus der TEDx-Rede von der nigerianischen Autorin Chimamanda Ngozi Adichie aus dem Jahr 2012. Die Rede enthält Anekdoten und Analysen darüber, was es bedeutet, Feminist*in zu sein. Adichie argumentiert, dass Feminist*in keine Beleidigung ist, sondern eine Bezeichnung, die von allen angenommen werden sollte. Ihre These ist, dass im Feminismus alle Menschen glücklicher sind, da sie nicht mehr in die sehr eng definierten Geschlechterrollen passen müssen. Adichie geht in ihrem Vortrag noch von einem binären Geschlechtersystem aus. Mittlerweile schließt dieser Slogan aber auch im Sinne des intersektionellen Feminismus die LGBTQIA*-Community ein.
Nicole Giese-Kroner,
Künstlerische Leitung des Syker Vorwerks Zentrum für Zeitgenössische Kunst