Saeed Foroghi

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Berlin

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„All lives matters or any other white phrase that covers my face“, Plakat DinA0, 2020, Saeed Foroghi

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© Saeed Foroghi

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In meiner künstlerischen Praxis thematisiere ich meinen persönlichen Umgang mit dem Erleben der Fremdheit, wobei der Schwerpunkt darauf liegt, das Potential dieses Fremdheitgefühls auszuschöpfen und erfahrbar zu machen: Die Betrachter*innen sind dazu eingeladen, gewohnte Sichtweisen und Orientierungen zu hinterfragen. Weiterhin sind die Scheinhaftigkeit von Symbolen, die Vielheit von Welten und die vielfältigen Deutungsmöglichkeiten von Signifikanten wesentliche Bestandteile meines Denkens.

„All lives matter or any other white phrase that covers my face“ ist der Titel meines Plakats, welcher gleichzeitig mein Gesicht mit seiner weißen Farbe überdeckt. Nach der Tötung von George Floyd am 25. Mai 2020 veröffentlichten einige meiner Künstlerkolleg*innen von mir in sozialen Netzwerken neben dem „BLM“ den Slogan „All lives matter“. Am 28. Mai 2020 versuchte Semaj Mitchell mit seinem kurzen medizinischen Hinweis diesen Antislogan aufzuklären:

If you break your arm and go to the doctor, and the doctor says “All your bones matter, not just your arm.” You’re gonna look at them stupid because yes, all your bones matter but they are fine, your arm needs attention. BLM is that arm, saying all lives matter is redundant.

Diese Ereignisse waren konzeptueller Ausgangspunkt meines Plakats und ich frage mich dabei als ein aus dem Iran nach Deutschland immigrierter Mensch, ob ich schwarz genug, oder zu weiß bin, um mich in der gewählten Weise mit dem Thema Rassismus auseinanderzusetzen? In diesem Zusammenhang lässt sich mein Plakat als Gesprächsaufforderung verstehen, als Einladung zu einem Dialog über verschiedene, unter anderem schmerzhafte, Aspekte unseres alltäglichen Lebens und Miteinanders.

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